Fachbereich Rechtswissenschaften


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LL.B. Wirtschaftsrecht

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Weitere Informationen zum Aufbau und Ablauf des Studiengangs LL.B. Wirtschaftsrecht finden Sie im Studienführer

Seit dem Wintersemester 2001/2002 kann an der Universität Osnabrück im Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht (LL.B. Wirtschaftsrecht) bereits nach sechs Semestern ein erster berufsqualifizierender Abschluss erworben werden.

Der Bachelorstudiengang verbindet eine universitäre  - d.h. wissenschaftlich fundierte - juristische Grundausbildung mit vertieften praxisnahen wirtschaftsrechtlichen Ausbildungselementen. Der Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht zielt auf die Vermittlung der fachlichen und methodischen Kenntnisse, die für eine wissenschaftliche und problemorientierte Bearbeitung wirtschaftsrechtlicher Fragestellungen in der Praxis notwendig sind.

Studienprofil

  • Berufsqualifizierender Abschluss bereits nach sechs Semestern
  • Studium juristischer Grundlagenfächer aus dem Zivilrecht und Öffentlichen Recht gemeinsam mit Diplomstudierenden
  • Wirtschaftsrechtliche und wirtschaftswissenschaftliche Fächer
  • Praxisbezug durch die Beteiligung von Honorarprofessor:innen und Lehrbeauftragten aus den Bereichen Anwaltschaft, Unternehmen, Wirtschaft, Justiz und Verwaltung
  • Vielfältiges englischsprachiges Angebot und Fremdsprachliche Fachausbildung (FFA) in sechs verschiedenen Sprachen
  • Zukunftsorientierte Spezialisierungsmöglichkeiten
  • Propädeutische Seminare zur Vorbereitung auf die Bachelorarbeit
  • Möglichkeit zur Teilnahme am EUCOTAX Wintercourse
  • In Kombination mit Rechtswissenschaften studierbar; auch ein Wechsel zwischen dem Diplomstudiengang Jura und dem
    Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht ist möglich, zahlreiche Leistungen sind gegenseitig anrechnungsfähig

Inhalte und Aufbau des Studiums

Der Grundlagenbereich

Der Studiengang gliedert sich in zwei Ausbildungsabschnitte. Die ersten vier Semester sind dem Studium juristischer, wirtschaftsrechtlicher und wirtschaftswissenschaftlicher Grundlagen gewidmet. Das Grundlagenstudium ist für alle Studierenden gleich. Die Veranstaltungen zu den juristischen Grundlagen im Zivil- und Öffentlichen Recht besuchen Sie gemeinsam mit den Studierenden des Diplomstudiengangs Rechtswissenschaften. Um an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Recht erfolgreich arbeiten zu können, bilden wir Sie außerdem in juristischen Fächern mit Wirtschaftsbezug aus, zB dem Handels- und Gesellschaftsrecht sowie den Grundzügen des Arbeits- und Steuerrechts. In spezifisch wirtschaftswissen-schaftlichen Fächern, die Sie gemeinsam mit Studierenden der Wirtschaftswissenschaften besuchen, können Sie sich mit den Grundlagen kaufmännischer Buchführung, Bilanzen, Jahresabschlüssen, Kosten- und Erlösrechnung und vielem mehr vertraut machen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Veranstaltung im 2. Semester, die Ihnen einen Einstieg in die englische Fachsprache vermittelt.  

Praktikum

In der vorlesungsfreien Zeit ist ein vierwöchiges Pflichtpraktikum in der Rechtspflege, Verwaltung, Wirtschafts- bzw. Steuerberatung oder in einem Wirtschaftsunternehmen zu absolvieren. Wann Sie dieses Praktikum in Ihren Studienverlauf einbinden, können Sie selbst entscheiden. Idealerweise bietet sich dafür die vorlesungsfreie Zeit nach dem 4. Semester an. Viele unserer Absolvent:innen starten ihre berufliche Karriere unmittelbar nach ihrem Abschluss bei ihrer ehemaligen Praktikumsstelle!

Die Profilbereiche

Richtig spannend wird es ab dem 5. Semester: Sie haben die Wahl zwischen vier hochaktuellen und zukunftsorientierten Profilbereichen, die Sie ganz spezifisch auf Ihre spätere Tätigkeit vorbereiten.

Steuern

Der Profilbereich »Steuern« deckt die zentralen Teilbereiche des nationalen Steuerrechts, insbesondere die Besteuerung von Unternehmen, Bezüge zum Unionsrecht sowie die Grundlagen des Internationalen Steuerrechts ab. Das Hauptaugenmerk liegt dabei nicht auf dem Erlernen technischen Detailwissens, sondern vielmehr darauf, gemeinsam die grundlegenden Zusammenhänge und systematischen Strukturen sowie die methodischen Besonderheiten des Steuerrechts zu erarbeiten.

Arbeit und Personal

Der Profilbereich »Arbeit und Personal« befasst sich mit der Organisation abhängiger Beschäftigung in Unternehmen. Neben klassischen arbeitsrechtlichen Materien (Betriebsverfassungsrecht, Tarifvertragsrecht, Beendigung von Arbeitsverhältnissen, Vertragsgestaltung) spielt auch der Erwerb ökonomischer und psychologischer Kompetenzen (Personalmanagement, Mitarbeiterführung) sowie die sozialrechtliche Einbettung der abhängigen Beschäftigung eine wichtige Rolle.

Unternehmen und Banken

Den größten Wirtschaftsbezug weist der Profilbereich »Unternehmen und Banken« auf. Sein Gegenstand sind die juristischen und ökonomischen Bedingungen, unter denen Unternehmen ihren Kapitalbedarf – häufig grenzüberschreitend – befriedigen. Im Mittelpunkt steht die Eigenkapitalfinanzierung und deren gesellschaftsrechtliche Implikationen (Aktien-, GmbH-, Konzern- und Umwandlungsrecht). Im Zusammenhang mit der Fremdkapitalfinanzierung werden Fragen des Darlehens- und des Bankaufsichtsrechts behandelt. Eine wesentliche Rolle spielt schließlich das Kapitalmarktrecht, das im Zusammenhang mit beiden Finanzierungsformen relevant werden kann.

Digitales

Im Rahmen des Profilbereichs „Digitales“ werden Veranstaltungen rund um das Thema Recht und Digitalisierung angeboten. Themen wie Datenschutz und Legal Tech werden in Zukunft immer wichtiger für die Arbeit auch von Wirtschaftsjuristinnen und -juristen. Die digitale Transformation unserer Gesellschaft verändert auch das Verhältnis von Recht und Technologie. Dies wirft viele neue Fragen auf:

• Wie sichert man die Meinungsfreiheit auf Twitter, Facebook oder Instagram?

• Welche Verantwortung haben Amazon und Zalando, wenn es beim Online-Einkauf Probleme gibt?

• Wie schütze ich meine Privatsphäre in der Datengesellschaft?

• Welche Bedeutung hat das Geistige Eigentum für die Digitalisierung?

Von besonderer Bedeutung für Bachelorstudierende ist die Frage, wie sich die Digitalisierung auf die Rechtsanwendung selbst auswirkt. Legal Tech-Startups verändern den Markt für Rechtsberatung. Hiervon profitieren ganz besonders Absolventinnen und Absolventen wirtschaftsrechtlicher Studiengänge, die nicht über eine Rechtsanwaltszulassung verfügen.

Die Bachelorarbeit

Der »schwerste Brocken« des Studiums ist die Bachelorarbeit, die Sie in Ihrem Profilbereich während des 5. oder 6. Semesters schreiben. Die Bearbeitungszeit beträgt sieben Wochen, der Umfang etwa 25 Seiten. Eine juristische Hausarbeit aus dem Grundlagenbereich, propädeutische Seminare in den Profilbereichen sowie freiwillige Zusatzangebote des Fachbereichs (Seminare aus dem Diplomstudiengang, EUCOTAX Wintercourse, Angebote der Schreibwerkstatt Jura) bereiten Sie auf das Verfassen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit vor.

Ihr Abschluss

Haben Sie alle im Studienplan vorgesehenen Prüfungsleistungen erfolgreich erbracht, an den Studienleistungen teilgenommen und die Bachelorarbeit bestanden, verleiht Ihnen die Universität Osnabrück den Hochschulgrad »Bachelor of Laws (LL.B.)«. Die Verleihung wird einmal jährlich in der Aula des Osnabrücker Schlosses gebührend gefeiert. Im Anschluss steht Ihnen der Weg in die Berufswelt oder zu einem weiterführenden Masterstudiengang offen.

Ihre Berufsperspektive

Unternehmerische Entscheidungen sind ohne Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich. Wirtschaftsjurist:innen erarbeiten rechtliche Konzepte bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme. Eine Ausbildung im wirtschaftsrechtlichen Bereich eröffnet somit den Zugang zu interessanten Berufsfeldern. Nachfrage besteht insbesondere im Bereich der rechts- und wirtschaftsberatenden Berufe, zum Beispiel der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Absolvent:innen des Bachelorstudienganges können bereits nach drei Jahren praktischer Erfahrung das Steuerberater- oder nach vierjähriger Berufserfahrung das Wirtschaftsprüfungsexamen ablegen und sich selbstständig machen. Daneben kommen Tätigkeiten in der Versicherungs- und Kreditwirtschaft oder im betrieblichen Personalwesen sowie der öffentlichen Verwaltung in Betracht. Absolvent:innen des Profilbereichs »Digitales« steht ein besonders spannendes Berufsfeld offen: Für die Gründung eines Legal Tech-Unternehmens ist keine Anwaltszulassung erforderlich! Mit dem Profilbereich im Bereich Digitalisierung bereiten wir Sie nicht nur auf die vielfältigen rechtlichen, sondern auch auf die praktischen Herausforderungen vor. Von der Veränderung der Arbeitstechnik und der Nutzung von Datenbanken über Legal Tech bis zur Aufnahme von Videos und Podcasts in unserem Digitalstudio bieten wir Ihnen eine zeitgerechte Ausbildung. Die Universität Osnabrück sorgt so für einen bestmöglichen Einstieg in die Berufswelt.